ᵂᴱᴿᴮᵁᴺᴳ Wir sind bereits seit über zwei Jahren große Fans von den Geschichten der Autorin Patricia Schröder. Still und heimlich haben wir uns in ihren humorvollen, schrägen und lebendigen Schreibstil verliebt. Heute möchte ich dir ein Buch aus ihrer Reihe Erst ich ein Stück, dann du vorstellen. Flaffy Flitzekeks – Ein Gespenst sorgt für Wirbel ist ein gruseliges Leseabenteuer für Leseanfänger.
Am Ende der Buchvorstellung findest du ein kurzes Interview mit Patricia Schröder. Ich habe es mir nämlich nicht nehmen lassen, der Autorin Löcher in den Bauch zu fragen =)
Flaffy Flitzekeks – Erst ich ein Stück, dann du …
Bei der Reihe Erst ich ein Stück, dann du handelt es sich um Geschichten für Leseanfänger zur Leseförderung und Steigerung der Lesefreude. Einige Passagen sind in größerer Schrift gedruckt, so dass sich auch ein Modus des gemeinsamen Lesens anbietet: Papa oder Mama lesen den normalen Text vor, während die kleinen Leserinnen und Leser extra groß geschriebene und einfache Zwischentexte lesen dürfen.
Eine simple, aber pfiffige Idee, die Spaß macht und den elterlichen Kehlkopf temporär entlastet. Seite für Seite wird gemeinsam eine Geschichte – die aus unserer Sicht gleichermaßen für Mädchen wie Jungen geeignet ist – erarbeitet.
Flaffy Flitzekeks – Buchvorstellung
Von der ersten Seite an waren wir total begeistert. Die Geschichte von Flaffy verfügt über alles, was ein gutes Kinderbuch ausmacht: einen altersgerechten Spannungsbogen, liebenswerte Protagonisten, ein Geheimnis, welches es zu lösen gilt und mutige Kinder. Ob es die Kinder schaffen, das Geheimnis der Tante zu lüften und den Verkauf der Mühle zu verhindern? Das musst du selbst rausfinden.
Sehr gelungen fanden wir, wie das Verhältnis zwischen den Zwillingen aufgezeigt wurde. Sie kabbelten sich ständig, doch wenn es darauf ankam, waren sie füreinander da. Und genau darauf kommt es an – Geschwisterzusammenhalt, komme, was wolle!
Die ansprechende Aufmachung des Buches hat uns total angetan. Auf jeder Seite sind liebevolle Illustrationen von Lisa Brenner zu finden. Durch die farbigen Striche haben sie einen hohen Wiedererkennungswert. Die Zeichnungen lockern den Lesefluss auf und sorgen für ein unvergessliches, aber auch gruseliges Leseerlebnis. Stichwort: Abendhimmel – hach, sooo, sooo schön.
Die Sprache ist kindgerecht, flüssig und dem Grundschulalter durchaus angemessen. In den Leseabschnitten für Leseanfänger ist hier und da ein längeres oder schwieriges Wort zu finden, was jedoch der Leselust keinen Abbruch tut und keinesfalls den Leser überfordert. Vielmehr wird das Kind gefordert. Ein weiterer positiver Nebeneffekt ist die Förderung der Konzentration.
Flaffy Flitzekeks – Das Interview mit Patricia Schröder
Wie bereits oben angekündigt, findest du im Folgenden ein kurzes Interview mit der Autorin Patricia Schröder.
Liebe Patricia, schön, dass du dich bereit erklärt hast, mir Rede und Antwort zu stehen. Magst du dich kurz vorstellen?
Na klar =) Also: Mein Name ist Patricia Schröder. Ich bin Jahrgang 1960, habe zwei erwachsene Kinder und lebe nach langer Zeit in Düsseldorf nun schon seit über fünfundzwanzig Jahren mit meinem Mann, fünf Katzen und sechs Hühnern auf der Halbinsel Eiderstedt im Nordwesten Schleswig-Holsteins.
Eigentlich bin ich diplomierte Textildesignerin, da ich mit diesem Beruf aber nach meinem Umzug aufs platte Land nichts mehr anfangen konnte, habe ich angefangen zu schreiben. 1998 wurde mein erstes Buch herausgebracht, „Bis über beide Ohren“, ein Jugendroman. Inzwischen sind fast hundertachtzig Bücher von mir veröffentlicht worden.
Woher kommt deine Leidenschaft für das Schreiben und Geschichten? Was inspiriert dich?
Die hat sich erst entwickeln müssen. Denn eigentlich wollte ich nie Schriftstellerin werden. Das hat sich einfach so ergeben, vor allem wohl auch dadurch dass ich noch während meiner Düsseldorfer Zeit viel Kontakt mit einem Kinder- und Jugendbuchautor (Christian Bieniek) hatte. Er war der Schwager einer sehr guten Freundin und hat mir durch die Begeisterung für seinen Beruf das Schreiben schmackhaft gemacht. Er war es dann auch, der mir die ersten Kontakte zu einem Verlag und einer Agentur gemacht hat.
Was mich inspiriert? Da kann ich nur sagen: Alles! In der Regel weiß ich gar nicht, wo meine Ideen immer so herkommen. Manchmal wache ich mit einer auf. Manchmal ploppt sie mir beim Spazierengehen, Fensterputzen oder Bahnreisen in den Kopf. Ich glaube, die meisten Autorengehirne sind wie Schwämme, die alles aufsaugen und irgendwann auf ein Stichwort (bewusst oder unbewusst) genau das dazu Passende raustropfen.
Was macht dir mehr Spaß zu schreiben: Kinder- oder Jugendbücher?
Im Grunde schreibe ich genauso gerne für Kinder wie für Jugendliche. Für mich ist es eine willkommene Abwechslung.
Einen komplexen Thriller für ältere Leser zu konzipieren birgt eine gewisse Herausforderung. Die Themen, die ich hier wähle, sind in der Regel eher düster und manchmal ziehen sie mich beim Schreiben sogar richtig runter. In Romanen für Kinder dagegen lasse ich eher meinem Humor freien Lauf, ebenso wie meinem Hang zur Skurrilität. Hier kann ich dann auch schon mal über mich selbst und meine Ideen lachen, was sehr entspannend ist. Das heißt aber nicht, dass ich mich nicht auch hier mit ernsten Themen befasse. Nur finden die oftmals im Hintergrund statt, beziehungsweise werden einfach anders, eben kindgerecht, verpackt.
Du hast das Konzept „Erst ich ein Stück, dann du“ entwickelt. Was verbirgt sich genau dahinter?
Die ganz schlichte Idee, Geschichten zu verfassen, den Erwachsene und Kinder gemeinsam lesen können. Komplexe Textpassagen wechseln sich dabei mit einfachen und größer gedruckten Satzgebilden ab. Das Lesen lernende Kind weiß so sofort, wie viel es lesen muss (und das ist mal mehr und mal weniger Text). Es gibt keinen Streit mehr über die Textmenge, im Gegenteil, die Kinder werden angespornt, ihre Abschnitte zu bewältigen und freuen sich darauf, wenn der Erwachsene wieder an der Reihe ist. Die Geschichten sind komplex und spannend genug, um immer wieder und später dann auch vom Kind alleine gelesen zu werden.
Hast du dein ursprüngliches Konzept im Laufe der Jahre verbessert?
Ja, natürlich. Ich habe viel positives, aber natürlich auch kritisches Feedback bekommen. Insbesondere Letzteres und meine eigenen Erfahrungen während der Mitmachlesungen in Schulklassen, die ich über die Jahre gehalten habe, haben dazu geführt, dass die Kindertexte mit der Zeit einfacher und kürzer geworden sind – und damit der Lesefähigkeit einer größeren Anzahl von Kindern in entsprechendem Alter (1. bis 3. Klasse) entgegenkommt.
Wie viele Bücher sind bereits in der Reihe „Erst ich ein Stück, dann du“ erschienen? Was ist dein aktuelles Projekt?
Oh, eine ganze Menge =) Allein fünfzig Bände stammen von mir, darunter vier nacherzählte Klassiker wie „Das Dschungelbuch“ und „Pinocchio“. Dazu kommen dann noch diverse Sammelbände, und sechsundzwanzig Bände, die andere AutorInnen verfasst haben, so zum Beispiel sieben Drache Kokosnuss-Bände von Ingo Siegner und vier große Geschichtensammlungen von Ursel Scheffler.
Im Moment schreibe ich an einem Kinderbuch, das in erster Linie zum Vorlesen gedacht ist. Es handelt von einer bunt zusammengewürfelten Großfamilie, die bandenmäßig den Problemen des Alltags trotzt. Einen Verlag habe ich dafür noch nicht in petto. Also bitte Daumendrücken, dass sich einer findet =) Für mich ist dieses Projekt nämlich ein echtes Herzensprojekt.
Im nächsten Frühjahr wird es erstmal eine weitere Fortsetzung meiner „Plötzlich-Pony“- Reihe geben und ein sehr süßes Kinderbuch zum Thema Einschulung „Paolina Plapperina und der Wackelzahn-Schulalarm“, in dem Paolina und ihr Kindergartenfreund Ben etwas wirklich ganz Besonderes aushecken.
Worum geht es in deinem Buch „Flaffy Flitzekeks – Ein Gespenst sorgt für Wirbel“?
Um einen Mehlgeist, der nur von Kindern gesehen werden kann und der in einer alten Mühle kräftig aufmischt. Mehr möchte ich eigentlich nicht verraten =)
Was bedeutet der Name Flaffy? Versteckt sich dahinter eine Geschichte?
Eine Geschichte verbirgt sich dahinter nicht. Ich habe einfach einen Namen für diesen kleinen Mehlgeist gesucht, der in einem Mühlencafé mit selbstgemachten Kuchen herumspukt. Flaffy leitet sich dabei von dem englischen Wort für Geschmack = flavour ab.
Feierst du Halloween? Gibt es an diesem Tag bei dir etwas Besonderes wie etwa Finger Kekse zu essen?
Nein =)! Vermutlich gibt es Kürbissuppe. Das wäre dann aber auch schon alles. Seitdem meine Kinder aus dem Haus sind, findet Halloween bei uns nicht mehr statt.
Und eine letzte Frage zum Schluss: Was waren die Kinderbuchhelden deiner Kindheit? Mit welchen Büchern bist du aufgewachsen?
Ich habe Enyd Blyton rauf und runter gelesen. Innig geliebt habe ich den „Räuber Hotzenplotz“, „Pippi Langstrumpf“ (die auch heute noch eine echte Heldin für mich ist) und die Bücher von Erich Kästner, allen voran „Das doppelte Lottchen“.
Liebe Patricia, ich bedanke mich für die Zeit, die du dir für dieses Interview genommen hast und wünsche dir weiterhin ganz viel Erfolg und tolle Ideen.
Flaffy Flitzekeks – Unser Fazit
Flaffy Flitzekeks – Ein Gespenst sorgt für Wirbel ist eine spannende, mitreißende Geschichte, die nicht nur Erstleserherzen höher schlagen wird. Das Mehlgespenst hat uns verzaubert und gehört zu unseren Favoriten dieser Reihe.
Kennst du noch mehr Gespenster-Geschichten? Ich freue mich über jede Buchempfehlung!
Viele Grüße
Deine Olga <3
Weitere Buchempfehlungen findest du HIER.
Der Bericht wurde nicht vergütet und spiegelt, wie all unsere Artikel, unsere subjektive Meinung wider. Ausgehende Links sind KEINE affiliate Links.
Das wäre auch was für meinen Sohn 🙂
Oh Bücher sind immer toll und nun mit einem Lesekind schaut man nochmal anders.
Das sieht ja süß aus. Frieda mag mit ihren (fast) 4 Jahren noch keine Gespenster-Monster-„Gruselgeschichten – selbst Wenkes nette Gespenster sind. Aber ich freue mich schon darauf, wenn die Zeit kommt
Ja Geister- und Gespenstergeschichten kenne ich einige, z.B. Scary Harry oder die Tiergeister-Reihen von ArsEdition und Kosmos. Aber das ist nicht für Erstleser. Aber gemeinsam lesen lässt sich mit Kinderbüchern immer.